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2023 dm halle Pic1Vroni: Hui, da meint man, es ist noch Zeit zum Trainieren und – schwupp – steht sie schon vor der Tür, die Deutsche Meisterschaft Halle 2023. Also Köfferchen gepackt und ab. Zum Glück für Lena, Chrissi und mich nur nach Garching-Hochbrück, also ein Heimspiel. Lena und ihr Begleitpersonal, inklusive Trainerstab, hatten leider Pech gehabt und durften gleich in der Früh ran. Trotz Muffin-Doping (ist auf der Deutschen Meisterschaft erlaubt) blieb sie hinter ihren Trainingserfolgen zurück, gehört aber mit ihrer Teilnahme und ihrem Ergebnis zu den 18 Besten von ganz Deutschland in ihrer Klasse. Glückwunsch Lena!

Nach Siegerehrung und Umbaupause ging es um 14 Uhr dann für Chrissi und mich an den Start. Startnummern abholen, Bogen aufbauen und aufwärmen – alles schon gewohnte Abläufe. Währenddessen ist noch die seelische und moralische Unterstützung in Form von Bine und Karo, inklusive eines selbstgebastelten Schilds von Karo, angerückt. Danke Euch Mädels!

Noch die Ansprache abwarten, die Ampel ertönt und schon fliegen die ersten Probepfeile. Alles klar, das läuft so wie im Training, alles gut. Nach der vierten Einschießpasse wird es ernst, die Wertungspfeile beginnen. Jetzt dran bleiben. Doch man merkt sehr schnell den Unterschied zur bayrischen Meisterschaft, denn hier sind ALLE sehr gut und rot oder gar blau kommt zumindest bei mir auf der Scheibe nicht oft vor. Die Nervosität steigt und überlagert langsam die eigentlich gewohnten Abläufe, so steht nach einer 30er Passe wieder eine 24 auf dem Schießzettel... Endlich Pause!

Unter Anfeuerungsrufen auf in den zweiten Durchgang, aber irgendwie gelingt mir kein flüssiges Schießen mehr. Na gut, dann quäl ich mich halt durch. So lange es trifft ist es ja egal. Der eigene Ehrgeiz und manchmal mangelndes Selbstvertrauen zeigen Wirkung und ich habe das Gefühl keinen Druck mehr Richtung Scheibe zu bekommen. Da hilft auch der gerettete Marienkäfer nicht, er nimmt sein Glück mit in die Freiheit. Gegen Ärger und Nervosität dringt leider auch kein gutes Zureden von Otti und Andi zu mir durch. Ich denke, da muss man einfach öfter auf solch hohem Niveau unterwegs sein um die eigenen Nerven damit zu trainieren. Letzte Passe und Ende, Brust- und Armschutz aus und Bogen abbauen. Warum grinsen hinten alle? Und warum schütteln alle den Kopf als ich meine Sachen an den Bogen lege? Wie ich bin unter den ersten Sechzehn? Achtelfinale? Echt jetzt?

Oh nein, nicht schon wieder! Das halt ich nicht aus!

Kurze Umbaupause, ich freu mich auf das Achtelfinale, doch die Luft ist einfach raus und somit muss ich mich 0:6 geschlagen geben. Doch hey, wieder was über mich dazugelernt. Da ist noch jede Menge Luft nach oben, alles mit mehr Spaß anzugehen.

#wirmüssendamitkeinGeldverdienen

Mittelfeld war von mir angepeilt, also voll und ganz zufrieden mit dem Erreichten. Ist doch ein Leichtes, das im nächsten Jahr wieder zu schaffen... ;-)

Vielen lieben Dank an alle Unterstützer, Trainer und Fans. Und auch vielen Dank an die vielen freiwilligen Helfer im Hintergrund der Deutschen Meisterschaft ohne die solche Ereignisse nicht möglich wären.

Und mit ein paar Stunden Abstand kann ich sagen: es war ein geiles Turnier und ich bin stolz auf meine Leistung!

Chrissie: Nach fast 3 Tagen verdauen kann auch ich zufrieden auf die Deutsche Meisterschaft am Wochenende zurückblicken. Ausgeschlafen und gut gelaunt ging es Samstagvormittag mit Mama und Papa ab nach Hochbrück. Vor Ort sah eigentlich alles aus wie auf der Bayrischen ein paar Wochen zuvor...nur andere Leute. Aber egal, den Gedanken behalten wir jetzt einfach mal im Hinterkopf. Also Bogen aufbauen, Startnummer abholen, ein bisschen hallo hier ein bisschen hallo da und los ging's mit den Probepfeilen und der Wertung.

Nach den ersten Passen war klar, dass Ergebnissfeld ist die pure Definition von knapp! Aber mit immer wieder beruhigenden Zurufen von meinem Coach Andi Blaschke und durchgängiger Verpflegung von Mama und Papa ließ sich der erste Durchgang gut meistern. Platz 5 stand auf der Tafel!

In der Pause ging erstmal ab zu Vroni, bisschen erkundigen und die Gefühlslage teilen. Wir waren uns beide schnell einig, dass die Schüsse heute mental alles andere als einfach sind, aber wir würden das schon schaffen. Also nochmal kurz zusammen aufs Klo (typisch) und weiter ging's mit dem zweiten Durchgang. Dieser wandte sich jedoch schnell zu einen meiner schwersten Durchgänge, die ich je geschossen hatte.

Zwei Pfeile geschossen, beim Dritten passte die Linie nicht, also nochmal abgesetzt, Blick auf die Uhr, das könnte knapp werden! Also wieder schnell hoch und drauf, aber der wollte nicht raus, M! Okay, das kratzt mental, natürlich hatten auch noch alle zugeschaut. "Da stehst du drüber..."  - dachte ich. Aber danach lief es nicht mehr, die Schüsse waren - egal wie sehr ich mich anstrengte - unsicher und zittrig. Die gute Laune kippte und der nächste Pfeil wurde einfach "rausgeballert". 10er, na toll, ich liebe diesen Sport. Vielleicht funktioniert es nochmal so? Nein natürlich nicht.

Aber egal, Durchgang abhaken, einfach durchziehen und hoffen, dass man nicht Letzte wird. Nach langen und anstrengenden Pfeilen war auch der 2. Durchgang dann endlich vorbei, zwar mit keinem guten Ergebnis aber durch den Vorsprung im ersten Durchgang stand immer noch Platz 10 auf der Tafel. Hey, Top Ten, damit kann ich leben!

Ein großes Dankeschön an alle die dabei waren und mich unterstützt haben! Jetzt aber erstmal rüber zu Vroni, die saß noch etwas verdutzt auf ihrem Stuhl und freute sich im ersten Moment glaub nicht ganz so sehr wie wir über ihre Finalteilnahme. Bei dem Fanclub konnte aber nur Freude am Finalschießen aufkommen und somit ging es nach der Siegerehrung der restlichen Klassen mit dem Achtelfinale der Damen los. 

Liebe Vroni, auch wenn es danach vorbei war, du hast dich super geschlagen, toll geschossen und eine super Platzierung auf der Deutschen erreicht! Auf gaaanz viele weitere Meisterschaftsrunden zusammen:)

(VK / CR- 11.03.2023 - Ergebnisse - Bildergalerie)

 

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